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Pflanzenschutzwarndienst

Aktuelle Meldungen


Hier finden Sie unsere aktuellen Pflanzenschutz-Mitteilungen im Obstbau (Kernobst/Steinobst).
Dieser Warndienst richtet sich vorrangig an den Erwerbsobstbau im Rheintal. Der Inhalt wird mit Sorgfalt zusammengestellt.
Eine Gewähr für allfällige Fehler kann aber keine übernommen werden.
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 22. Juli 2025
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Wetter
Seit dem letzten Warndienst am 18.7. hat es an unseren Stationen zwischen 35 mm (Höchst, Hard, Hörbranz) und 50 mm (Lustenau, Schwarzach, Schlins) bzw. 85 mm (Koblach) geregnet. Ab Mittwochnacht bis vorauss. Dienstag erneut regnerisch. Höchsttemperaturen zwischen 20 und 25 °C

Kernobst
Schorf: Anlagen mit sichtbarem Befall und Neuzuwachs sollten wieder behandelt werden, weil der Belag seit dem letzten Warndienst ± abgewaschen ist. Mittelwahl: zB Delan (WZ 21-42 T), Revyona (WZ 28 T) oder Sercadis (WZ 35 T), in Bio zB mit Curatio (bienengefährlich! WZ 21 T), alternativ: nach den Niederschlägen aufs nasse Laub Vitisan + Netzschwefel + Netzmittel.
Befallsfreie Anlagen ca. alle 3 Wochen behandeln. Bei frühen Lagersorten (Elstar, Gala) gegen Lagerfäulen zur Schorfbekämpfung vor der Ernte 1-2 Captanbehandlungen einbauen. Captanprodukte sind max. 5x pro Saison erlaubt, Abstand zw. 2 Anwendungen: mind. 7 Tage, Wartezeit 21 T, außer Malvin WG: 14 T.
Stippigkeit, Blattdüngung: Bei stippeanfälligen/großfrüchtigen Sorten oder Sorten mit schwachem Behang im Zuge der Pflanzenschutzbehandlungen bis zur Ernte ca. 6 Blattdüngungen mit Calcium-Blattdüngern durchführen. Die kühleren Temperaturen der nächsten Tage würden Gelegenheit bieten. Auch sonstige Blattdüngungen bei Nährstoffunterversorgung sind bei unter 25 °C möglich.
Mehltau, Alternaria, Marssonina, Regenflecken, „Fliegenschmutz“, Apfelwickler, Blutlaus: Siehe letzter Warndienst

Zwetschken
Fruchtfäulen: Strategie: Ab dem Umfärben der jeweiligen Sorte vor Niederschlägen ca. alle 10 Tage eine Behandlung durchführen, zB mit Score (Wartezeit 14 T.), Switch (WZ 14 T), Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), v.a. in Bio: vorbeugend: Kumar (WZ 1 T) oder abstoppend aufs nasse Laub: Curatio (WZ 21 T, bienengefährlich!) bzw. Vitisan + Netzschwefel + Netzmittel.
Pflaumenwickler: Strategie: Sortenweise je nach Erntezeitpunkt 5-6 Wochen vor der Ernte:
  • Behandlung mit Coragen, Shenzi oder Voliam (WZ 14 T, bienengefährlich!), oder
  • bis zu zwei Behandlungen mit Affirm Opti (WZ 7 Tage, bienengefährlich!),
  • in Bio: Lepinox Plus (max. 3x, keine Wartezeit).
Abtrift vermeiden!
Bei allen Behandlungen Wartezeiten reichlich einhalten!
Bei bienengefährlichen Mitteln blühenden Unterwuchs entfernen!
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 18. Juli 2025
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Wetter

Das wechselhafte Wetter bleibt uns treu. Morgen Abend und dann am Montag sind Niederschläge wahrscheinlich. Dienstag und Mittwoch bleiben wohl trocken. Danach wieder regnerisch. Die Temperaturprognosen liegen die nächsten Tage um die 28 °C, nächste Woche dann um die 25 °C.

Kernobst
Schorf: Befallsfreie Anlagen ca. alle 3 Wochen behandeln. Anlagen mit sichtbarem Befall sollten am Wochenende wieder behandelt werden, wenn der Belag abgewaschen oder Neuzuwachs vorhanden ist, zB mit Delan (WZ 21-42 T), Revyona (WZ 28 T) oder Sercadis (WZ 35 T), letztere beide haben auch eine gute Mehltauwirkung, in Bio zB mit Curatio (bienengefährlich! WZ 21 T), alternativ: nach den Niederschlägen aufs nasse Laub Vitisan + Netzschwefel + Netzmittel. Bei frühen Lagersorten (Elstar, Gala) gegen Lagerfäulen zur Schorfbekämpfung vor der Ernte 1-2 Captanbehandlungen einbauen. Captanprodukte sind max. 5x pro Saison erlaubt (WZ meist 21 T).

Mehltau: In Anlagen, die noch junge Blätter machen, ggf. ein Mehltaumittel dazu geben, zB Topas (WZ 14 T), in Bio Netzschwefel (WZ 7 T, bei Curatio enthalten). Mehltautriebe händisch ausbrechen!

Alternaria, Marssonina, Regenflecken, „Fliegenschmutz“: Diese Nebenschauplätze nicht aus den Augen verlieren! Beim Einsatz von chem.-synth. Schorffungiziden und bei passenden Bio-Mitteln werden die Erreger mitbekämpft. Daher auch aus diesem Grund hin und wieder eine Schorf-/Pilzbekämpfung durchführen.
Im Bioanbau ist es komplizierter. Hier die Wirkungen:
Mittel
 
Krankheit
Bikarbonate (Kumar/ Karma bzw. Vitisan+Netzmittel) Netzschwefel Schwefelkalk
(Curatio)
Kupfer
Regenflecken, Fliegenschmutz Sehr gute Wirkung Nicht ausreichend wirksam Gute Wirkung Nicht ausreichend wirksam
Alternaria,
Marssonina
Nicht ausreichend wirksam Gute Wirkung

Apfelwickler: Der Larvenschlupf der 2. Generation hat in fast allen Lagen begonnen. Mancherorts war die 1. Generation recht stark. Je nach Befallsdruck entsprechende Mittel einsetzen. Grundschutz: Granulosevirus, WZ 0-7 T, Wirkungsdauer ca. 8 Sonnentage (=auch Bio-Variante, nicht mit Schwefelkalk/Curatio mischen!); stärkerer Druck: Affirm Opti, WZ 7 T, bienengefährlich!, Mimic, WZ 14 T oder - falls heuer noch nicht verwendet - Coragen/Voliam/Shenzi, WZ 14 T, bienengefährlich!), Wirkungsdauer 2-3 Wochen, Nebenwirkung gegen andere Wickler.

Blutläuse: Befallsnester kontrollieren. Wegblasbare Wolle und Löcher in den Blutläusen (Lupe!) zeigen die Parasitierung durch die Blutlauszehrwespe. Unterstützend Ohrwurmverstecke aufhängen (Blumentöpfe/Filtertüten mit Holzwolle, auf ca. 25 cm zugesägte Bündel aus Bambus oder Bewässerungsschläuchen, mit Astkontakt aufhängen!). Ohrwurmverstecke reduzieren auch die Verschmutzung der Früchte mit Ohrwurmdreck.

Zwetschken
Fruchtfäulen: Der Blattzuwachs war in letzter Zeit gering, dafür sind einzelne Frühsorten jetzt reif. Ab dem Umfärben der jeweiligen Sorte vor Niederschlägen ca. alle 10 Tage eine Behandlung durchführen, zB mit Score (Wartezeit 14 T.), Switch (WZ 14 T), Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), v.a. in Bio: vorbeugend: Kumar (WZ 1 T) oder abstoppend aufs nasse Laub: Curatio (WZ 21 T, bienengefährlich!) bzw. Vitisan + Netzschwefel + Netzmittel.

Pflaumenwickler: Der Larvenschlupf der 2. Generation dauert an.
Strategie: Sortenweise je nach Erntezeitpunkt 5-6 Wochen vor der Ernte:
  • Behandlung mit Coragen, Shenzi oder Voliam (WZ 14 T, bienengefährlich!), oder
  • bis zu zwei Behandlungen mit Affirm Opti (WZ 7 Tage, bienengefährlich!),
  • in Bio: Lepinox Plus (max. 3x, keine Wartezeit).
Curatio (Schwefelkalk): Zulassung
Schwefelkalk ist eines der wichtigsten Pflanzenschutzmittel im Bio-Obstbau. Da es keine reguläre Zulassung bekommt, werden jährlich Notfallzulassungen erwirkt, die 120 Tage gelten. Je nach Einsatzbereich liegen die 120 Tage aber unterschiedlich.
Hier die Aufstellung der wichtigsten Indikationen:
120 Tage-Zulassung von bis
Schorf (Kernobst) 21.3.2025 18.7.2025!!
Schrotschuss (Steinobst) 16.4.2025 13.8.2025
Alternaria (Apfel), Marssonina (Kernobst) 14.5.2025 10.9.2025
 
Abtrift vermeiden!
Bei allen Behandlungen Wartezeiten reichlich einhalten!
Bei bienengefährlichen Mitteln blühenden Unterwuchs entfernen!
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 11. Juli 2025
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Wetter
Die Höchsttemperaturen steigen bis Sonntag leicht an. Am Montag wieder Abkühlung und Schauerwetter bis in den Mittwoch hinein. Danach wieder trocken und Temperaturen um die 25 °C.

Kernobst
Schorf: Seit dem letzten Warndienst am 2.7. hat es – je nach Station – zwischen 30 und 200 mm geregnet. Alte Beläge sind durch Abwaschung oder Wachstum strapaziert. Anlagen, die sichtbaren Schorfbefall aufweisen, noch junge Blätter machen und nicht schorfresistent sind, vor den Niederschlägen behandeln, zB mit Delan (WZ 21-42 T), Revyona (WZ 28 T) oder Sercadis (WZ 35 T), letztere beide haben auch eine gute Mehltauwirkung, in Bio zB mit Curatio (bienengefährlich! WZ 21 T), alternativ: nach den Niederschlägen aufs nasse Laub Vitisan + Netzschwefel + Netzmittel.

Mehltau: In Anlagen, die noch junge Blätter machen, ggf. ein Mehltaumittel dazu geben, zB Topas (WZ 14 T), in Bio Netzschwefel (WZ 7 T, bei Curatio enthalten). Mehltautriebe händisch ausbrechen!

Regenflecken/Fliegenschmutz: Wegen der geringen Anzahl an Schorfspritzungen oder der Wirkungslosigkeit mancher Bio-Mittel sind vor allem schorfresistente Sorten oder Bio-Anlagen für Befall mit Regenflecken oder Fliegenschmutz gefährdet. Beim Einsatz von Delan, Captan etc. wird der Erreger mitbekämpft. Im Bioanbau wirken Bikarbonate (Kumar, Vitisan…) und Schwefelkalk (Curatio) gg. Regenflecken. Kupfer und Netzschwefel haben keine Wirkung.

Apfelwickler: Der Larvenschlupf der zweiten Generation wird frühestens Ende nächster Woche starten. Dennoch Spritzungen einen Grundschutz mit Granulosevirus beimischen (auch Bio, nicht mit Schwefelkalk mischen!)

Blutläuse: Wenn es keine gravierenden Probleme gibt, dann noch die Tätigkeit der Blutlauszehrwespe (Nützling) abwarten.

Steinobst
Blattkrankheiten/Fruchtfäulen: Blattkrankheiten befallen junge, hellgrüne Blätter, Fruchtfäulen Früchte ab dem Umfärben. Ist einer dieser Faktoren vorhanden, dann vor Niederschlägen ca. alle 10 Tage eine Behandlung durchführen, zB mit Score (Wartezeit 14 T.), Switch (WZ 14 T), Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), v.a. in Bio: vorbeugend: Kumar (WZ 1 T) oder abstoppend aufs nasse Laub: Curatio (WZ 21 T, bienengefährlich!) bzw. Vitisan + Netzschwefel + Netzmittel.

Pflaumenwickler: Der Larvenschlupf der 2. Generation ist auch in späten Lagen im Gange.
Strategie: Sortenweise je nach Erntezeitpunkt 5-6 Wochen vor der Ernte
  • Behandlung mit Coragen, Inecor, Shenzi oder Voliam (WZ 14 T, bienengefährlich!), oder
  • bis zu zwei Behandlungen mit Affirm Opti (WZ 7 Tage, bienengefährlich!),
  • in Bio: Lepinox Plus (max. 3x, keine Wartezeit).
Auflagen wie Abstände, Bienenschutz oder Wartezeit immer reichlich einhalten!
Obstbau-Pflanzenschutzwarndienst vom 2. Juli 2025
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Wetter
Heute und morgen Vormittag noch sehr warm und weitgehend trocken. Ab morgen Mittag gewittrig. Am Samstag trocken, danach geht es wieder unbeständig in die neue Woche. Die Temperaturen gehen etwas zurück.

Kernobst
Heute oder morgen Früh einen neuen Schorfschutz aufbringen, zB mit Delan, in Bio Netzschwefel (bis max. 25 °C) oder Kumar, bei berostungsrobusten Sorten auch Kupfer. Alternativ am Freitag Nachmittag abstoppend aufs nasse Laub Curatio (bienengefährlich) oder Vitisan plus Netzschwefel plus Netzmittel.
Der Schorfspritzung ein Mehltaumittel zugeben, zB Topas (in Bio: Schwefel und Curatio/Schwefelkalk bekämpfen auch den Mehltau). Mehltautriebe laufend ausbrechen.
Apfelwickler: Die 1. Generation geht dem Ende des Larvenschlupfes entgegen. Dennoch eine Grundbekämpfung für Nachzügler mit Granulosevirus durchführen (Nicht mischbar mit Curatio).
Da und dort sind Blutläuse zu sehen. Wenn es keine gravierenden Probleme gibt, dann noch die Tätigkeit der Blutlauszehrwespe (Nützling) abwarten. Wollige Bereich anpusten. Geht die „Wolle“ ab, sieht man an den freiliegenden Läusen oft schon die Schlupflöcher des Nützlings.

Steinobst
Blattkrankheiten/Fruchtfäulen: Blattkrankheiten befallen junge, hellgrüne Blätter, Fruchtfäulen Früchte ab dem Umfärben. Ist einer dieser Faktoren vorhanden, dann vor Niederschlägen ca. alle 10 Tage eine Behandlung durchführen, zB mit Score (Wartezeit 14 T.), Switch (WZ 14 T), Signum (WZ 7 T) oder Teldor (WZ 3 T), v.a. in Bio: vorbeugend: Kumar (WZ 1 T) oder abstoppend aufs nasse Laub: Curatio (bienengefährlich!) bzw. Vitisan plus Netzschwefel plus Netzmittel.
Pflaumenwickler: Der Larvenschlupf der 2. Generation hat in frühen Lagen begonnen, in späten Lagen startet er Ende der Woche.
Strategie: Sortenweise je nach Erntezeitpunkt 5-6 Wochen vor der Ernte
  • Behandlung mit Coragen, Inecor, Shenzi oder Voliam (WZ 14 T, bienengefährlich!), oder
  • bis zu zwei Behandlungen mit Affirm Opti (WZ 7 Tage, bienengefährlich!),
  • in Bio: Lepinox Plus (max. 3x, keine Wartezeit).
 
Bei den aktuell sehr heißen Temperaturen keine Blattdünger zugeben!
 
 
Bei allen Behandlungen Wartezeiten reichlich einhalten!
Bei bienengefährlichen Mitteln blühenden Unterwuchs entfernen!
Notwendige Behandlungen in der kühleren Tageszeit bei Temperaturen unter 25 °C und nicht bei Wind durchführen.

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